Deduktiv-nomologisches Modell

Das deduktiv-nomologische Modell (kurz DN-Modell) ist eine formale Struktur der wissenschaftlichen Erklärung eines Kausalzusammenhangs mittels natürlicher Sprache. Es dient sowohl zur Erklärung von allgemeinen Gesetzmäßigkeiten als auch von einzelnen sprachlich beschreibbaren Ereignissen. Das Modell wurde von Carl Gustav Hempel und Paul Oppenheim 1948 in dem Artikel Studies in the Logic of Explanation vorgeschlagen und ist auch als Hempel-Oppenheim-Schema (kurz HO-Schema) bekannt. Es besteht aus zwei Teilen, dem durch Schließen zu erklärenden Satz (Explanandum) sowie der Erklärung (Explanans), die sich aus allgemeinen Gesetzesaussagen und (empirischen) Randbedingungen (Antezedensaussagen) als Prämissen zusammensetzt.

Die Grundstruktur des Schemas ist spätestens seit dem 19. Jahrhundert bekannt und wurde von Karl Popper 1935 in Logik der Forschung aufgegriffen. Nach der Ausarbeitung durch Hempel und Oppenheim 1948 wurde es ab den späten 1950ern[1] von zahlreichen Autoren diskutiert.

  1. Wesley C. Salmon: The Spirit of Logical Empiricism: Carl G. Hempel’s Role in Twentieth-Century Philosophy of Science in Philosophy of Science, Band 66, Nr. 3 (Sep., 1999), S. 333–350; S. 340.

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